You are currently viewing Village des Bories, eine Welt aus Stein

Village des Bories, eine Welt aus Stein

Les Bories

Die igluförmigen Steinhäuser, die Bories, kannst du überall rund um Gordes finden. Sie wurden im 17. Und 18. Jahrhundert ganz ohne Mörtel gebaut und für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Das Freilichtmuseum Village des Bories liegt 1,5 km westlich von Gordes. Hier wurden 20 solcher Häuser wieder hergestellt und können bei einem Rundgang erkundet werden. Im ersten Haus läuft ein Film über den Aufbau des Museumsdorfes in den 70er Jahren. Über eine Außentreppe erreichst Du einen Raum, in dem viel zur Geschichte der Bories zusammengetragen wurde. Hier lernst Du unter anderem, wo es überall auf der Welt ähnliche Bauten gibt.

Landschaft

Es ist sehr imposant, wie diese gleichförmigen und einfarbigen Steinhäuser eine Einheit mit der Natur drumherum bilden. Da das Dorf etwas höher liegt (270 m ü.n.N.) kannst du deinen Blick über das Land Richtung Luberon, Cavaillon und sogar bis zu Les Alpilles gleiten lassen, wenn die Sicht gut ist.

Geschichte

Im 16. Und 17. Jahrhundert wurden in der Provence Landstriche für Rodungen freigegeben. Bei der Erschließung der landwirtschaftlichen Flächen fielen tonnenweise burdigalische Kalksteine an, die man für das Bauen von Mauern, Terrassen und Häuser verwendete.

Nutzung der Häuser

Einige Häuser dienten als Stall, andere als Bäckerei oder Winzerei. Es gab auch Steinbauten, in denen Menschen dauerhaft wohnten. Hauptsächlich wurden sie jedoch als Korn- oder Strohspeicher genutzt.

Anhand dieser Hütten lässt sich die landwirtschaftliche Geschichte dieser Gegend im 18. Und 19. Jahrhundert gut rekonstruieren. Neben Maulbeer-, Mandel- und Olivenbäumen wurde vor allem Getreide und Wein angepflanzt. Zusätzlich züchtete man Schafe, Bienen und Seidenraupen.

In den Bories findest du jede Menge Alltagsgegenstände aus dieser Zeit: Töpfe, Besteck, Flaschen, Möbel, Werkzeuge etc.

Baumeister

Im hinteren Areal befindet sich ein Bauplatz, auf dem Kinder und Erwachsene mit Steinen selbst versuchen können, so eine Trockensteinwand zu bauen. Spätestens jetzt wirst du merken, mit was für einer hohen Kunst wir es hier zu tun haben. Ganz ohne Kalk oder Erde vollständige Häuser zu bauen, die über Jahrhunderte standhalten, dazu braucht es wirkliche Fachleute. Für die Errichtung eines Kielgewölbes wurden die Steine waagerecht aufeinandergelegt und leicht nach außen geneigt angeordnet, damit kein Wasser reinfließen kann. Jede Reihe überlagert die darunterliegende. Auf dem First stabilisieren schließlich große, flache Platten die Konstruktion.

Anfahrt

Die Zufahrt ist nicht ganz einfach. Mit einem Wohnmobil kannst Du die Bories nicht erreichen. Dafür gibt es vorne an der D15 einen Parkplatz. Von hier aus dauert der Fußmarsch auf der Straße zwischen den Schichtmauern ca. 20 Minuten. PKWs können über diese engen Einbahnstraßen bis zum Parkplatz am Eingang des Museums fahren.

Öffnungszeiten

Das Freilichtmuseum öffnet jeden Tag um 9 Uhr und schließt im Winter um 17:30 Uhr, im April, Mai und September um 19 Uhr und im Juni, Juli und August ist es bis 20 Uhr geöffnet.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar